Wir trauern um Misha Alperin, dem Pianisten des Moscow Art Trio. Er starb am Freitag, dem 11. Mai in seiner Heimat Oslo. Ein Zufall und gemeinsame Ideen brachten uns 1995 zusammen. Seitdem veröffentlichten wir 12 Produktionen an denen er beteiligt war. Ein Mensch voller Humor mit dem wir viel lachten, der immer wußte, welchen Weg er gehen wollte und der wunderbare Produktionen veröffentlicht hat. Misha wird durch seine Musik weiterleben und sein Projekt mit den BULGARISCHEN STIMMEN ANGELITE und HUUN HUUR TU “Fly, Fly My Sadness und Mountain Tale sind das schönste, was wir in über 30 Jahren veröffentlicht haben. Misha, danke für die wunderschöne Musik!

 

Visionen brauchen einen Raum, einen Zauber, der nur dort entstehen kann, wo Talent und Natur aufeinander treffen und den magischen Bogen spannen können, den nur wenige Menschen zu spannen in der Lage sind. Die unendlichen Weiten und Wälder der Ukraine mögen diese Voraussetzungen geschaffen haben. Geheimnisvolle und sagenumwobene Ströme, die moldawischen Landschaften und das besondere Klima dort können mit einem Talent eine spannungsreiche und doch so entspannende Symbiose bilden.

Als Mikhail Alperin im Sommer 1989 zum ersten Mal in den Westen kam, brachte er seine musikalische Vision von der multikulturellen Fusion von Musik, von Temperamenten, von sogenannten Gegensätzen, von Ost und West, von Tränen und Lachen mit.

1956 in der Ukraine geboren, aufgewachsen in der moldawischen Republik, dann Wahl-Moskauer und seit 1993 in Norwegen lebend, hat Mikhail Alperin die Weite, die Mystik, aber auch den Humor mit einer – im besten Sinne des Wortes – Natürlichkeit in sich vereint und arbeitet mit seltener Unbeschwertheit an der organischen Einheit scheinbar unvereinbarer Gegensätze.

Wir Menschen und Bewohner dieses Planeten Erde sind eben doch nicht so verschieden, wie es im ersten Moment zu sein scheint.

Mikhail Alperin tut nicht so, als gäbe es keine unterschiedlichen Kulturen, Hautfarben, Rhythmen. Seine jüdisch-ukrainischen Wurzeln, die moldawische Landschaft, die Zeit in Moskau und auch die verschneiten Silhouetten Norwegens mit ihrer Schönheit und Mystik inspirieren Mikhail Alperin erst zu der ihm eigenen Unbekümmertheit im Umgang mit traditionellem Folk, klassischen Einflüssen, Blues und Jazz.

Die Kombination mit dem klassischen Wald- oder Flügelhorn, einem russischen Sänger und Percussionisten, alten Melodien, unterstützt von russischen folkloristischen Chor – Hartischen Chor Harmonien, moldawischem Tanzrhythmen drückt Mikhail Alperins Willen aus, künstliche Barrieren und enges Schubladendenken aufzubrechen.

Mikhail Alperin sieht uns als Kinder einer Erde, die wir alle zusammen bewohnen. Diese Sichtweise ist sicher nicht neu, aber klar und deutlich und nach wie vor zeitlos.

Für weitere Informationen, besuchen Sie bitte diesen Link zum Interview: Mikhail Alperin (Englisch).

Self-Portrait(1987) bei Melodia Records:  Mikhail Alperin Klavier solo

Three O– Three Holes Modern Music Ensemble (1989) bei Melodia c60 2846-1

Wave of Sorrow (1989) bei  ECM 1396: Alperin/ Shilkloper

Mad Man from the Moon (1990)  bei Soundings World Jazz: Alperin/ Keshavan Maslak

Live in Grenoble (1992) bei RDM 305015: Alperin/Shilkloper

Blue Fiords (1993) bei RDM: Alperin Klavier solo

North Story(1996) bei ECM 1596: Misha Alperin Quintet (Tore Brumborg, Jon Christensen, Terje Gevelt & Arkady Shilkloper)

Fly Fly My Sadness (1996) bei Jaro 4197-2: The Bulgarian Voices Angelite feat. Huun-Huur-Tu, Mikhail Alperin & Sergey Starostin

First Impression (1997) bei ECM 1664: Mikhail Alperin/ John Surman with  Arkady Shilkloper,  Terje Gevelt,  Jon Christensen & Hans-Kristian Kjos Sørensen

Mountain Tale (1998) bei JARO 4212-2: The Bulgarian Voices Angelite & Moscow Art Trio feat. Huun-Huur-Tu

At Home (1998) bei ECM 1768: Mikhail Alperin Klavier solo

Night (1998) bei ECM 1769: Mikhail Alperin with Anja Lechner &  Hans-Kristian Kjos Sørensen

Portrait (2000) bei JARO 4227-2: Mikhail Alperin

Journey (2000) bei  JARO 4226-2: Sergey Starostin’s Vocal Family (Arr. Mikhail Alperin)

Her First Dance (2006) bei 1995 : Mikhail Alperin, Arkady Shilkloper  & Anja Lechner